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Corona in der Fastenzeit - was soll uns das zeigen?

Vom Krisen-Modus in den Panik-Modus oder die aktuelle Situation nutzen und sich etwas zurück ziehen? Die (Menschen-)Massen bewusst meiden, mehr Zeit daheim und mit der Familie verbringen, in sich gehen (me-time)? Vielleicht gar Themen aufgreifen, die ganz tief unten versteckt bei uns allen schlummern? Der mögliche Weg zu einem konstruktiven Krisen-Bewältigungs-Modus, wie es Rüdiger Dahlke nennt. Die Gedanken des Symbolik-Altmeisters sind immer lesenswert. 

Rüdiger Dahlke im Newsletter vom 8.3.2020:

„Lebens-Krisen als Chance", möchte ich dagegen setzen. Tatsächlich heißt Crisis im Griechischen Krise wie bei uns, aber es heißt auch Entscheidung. Es ist eine gute Zeit, sich zu entscheiden über den jetzt allerorten propagierten Krisen-Modus in den Panik-Modus einzusteigen oder sich zu „entscheiden", diese Situation zu nutzen und sich einem konstruktiven Krisen-Bewältigungs-Modus zuzuwenden. Es gibt immer Licht- und Schattenseiten, vielen konnte ich das im „Schattenprinzip" vermitteln, aber gemessen an der jetzt zu beobachtenden Polarisierung sind wir noch viel zu wenige und könnten wachsen – zahlenmäßig und überhaupt.

Dabei ist es nie zu spät, Schritte Richtung Erwachen zu machen und sich für Gesundheit und Entwicklung zu entscheiden und der Corona-Virus könnte uns da sogar zum Auslöser werden. Die Alternativen sind klar. Entscheidung braucht natürlich Mut und Courage, ein wildes Herz, und nur wir selbst können das Schwert zur Ent-scheidung aus der Scheide ziehen. Wer in den hysterischen Angst- und Panik-Modus einsteigt, verschlechtert – wissenschaftlich nachweislich – seine Immunsituation deutlich. Das hat die Psychoneuroimmunologie bewiesen.

Dabei ist es egal, ob er sich Angst machen lässt – und dafür gibt es jetzt ungezählte Möglichkeiten – oder sich selbst da hineinsteigert. Wer statt Angst Respekt vor der Situation entwickelt und sie nutzt, um im eigenen Leben Nägel mit Köpfen zu machen im Hinblick auf Gesundheit und Entwicklung, hat ungleich bessere Karten, nicht nur von der Abwehrlage her. 

Aber die ist jetzt entscheidend, ob man zu den gut 80 % gehört, die keine oder minimale Grippe-Symptome von Corona davontragen oder schwerer betroffen wird, wobei ich betonen möchte, im ganzen deutsch-sprachigen Raum ist noch niemand daran gestorben, aber schon viele sind wieder gesund geworden. An der ganz normalen Grippe sind aber schon viele gestorben.

Es ist jetzt eine geradezu optimale Situation für Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Das ist die uralte Haltung der spirituellen Traditionen und von Jon Kabat-Zinn inzwischen als Mindfulness auch im Westen populär gemacht mittels wissenschaftlicher Belege. Respektvoll angewandt, kann sie uns fordern und zugleich fördern und obendrein schützen. Warum nicht wach werden und sich öfter die Hände in Unschuld waschen als Ritual der Reinigung auf verschiedenen Ebenen.

Statt jemandem etwas (ins Gesicht) zu husten und zu pusten, lieber in die eigene Ellenbeuge und diese Aggressionsthematik dabei bewusst zu sich zurückholen. Es ist immer besser seine Meinung offen und mutig verbal auszudrücken als anderen etwas zu husten – das ist ein Ebenen-Wechsel, der allen immer gut tut. Vielleicht auch nicht mehr jeden zur Begrüßung routiniert „abbusseln", aber nahe Menschen weiter in den Arm nehmen und – in dieser besonderen Zeit – besonders im übertragenen Sinn.

Da Menschen-Ansammlungen nicht mehr empfehlenswert sind, warum sich nicht für positive Quarantäne entscheiden und sich Zeit für sich nehmen, um wesentliche Entscheidungen bezüglich des eigenen Weges zu klären. Mehr Meditieren und Yoga üben, Tai Chi und Chi Gong und was der Bewusst-Werdungs-Übungen mehr sind. Statt Quarantäne lieber Retreat. All das fördert das Immunsystem nachweislich und kann Freude machen.

„Zufällig" und lange vor Corona geplant, bin ich ganz allein in Zypern zum Schreiben und hier gar keinen Zwängen unterworfen. Ich gehe lang vor Mitternacht schlafen, nachdem ich einen guten Film – fürs nächste Filmbuch – genossen habe, und bin deutlich vor Sonnenaufgang beim Meditieren und meiner anschließenden Schreib-Meditation wie jetzt gerade. Mittags werde ich mir eine bunte Palette von Fruchtsäften pressen und anschließend weiterschreiben, aber alle 90 Min. kurz unterbrechen für Tai Chi oder andere Übungen. Für diese Klausur – nur Aphrodite, unsere Katze ist mit von der Partie – bin ich wirklich dankbar.

Und natürlich hast Du eine ganz andere Lebens-Situation, aber wir können zum Beispiel über das Netz wundervoll in Kontakt bleiben – auch dafür bin ich dankbar. Wie sagte Yogi Bhayan „Gratitude is the best attitude" – Dankbarkeit ist die beste (Lebens-)Haltung. Obendrein fördert sie unsere Immunsituation.

Weitere Infos: www.dahlke.at