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Interview Dr. Scarnato: Übel #BEPS als Chance für Liechtenstein begreifen

Volksblatt-Interview: Der OECD-Aktionsplan #BEPS gegen die Aushöhlung des Steuersubstrates und die Gewinnverschiebung bürdet weiteren Administrationsaufwand auf bietet aber auch Chancen. Liechtenstein sollte sie nutzen.

Der 15-Punkte-Aktionsplan #BEPS der OECD hat die legale Steuerpraxis von Grosskonzernen im Visier. Apple, Starbucks und Co. sollen dort Steuern bezahlen müssen, wo sie die operative Substanz haben. Zu diesem Zweck wird u. a. mehr Transparenz geschaffen und die Zusammenarbeit der Fiski verstärkt. Es gibt keine Alternative zur Übernahme der Vorgaben - auch für Liechtenstein nicht mit nur einer Handvoll Grosskonzernen. Die Frage ist, wieviel in welcher Form ins eigene Steuergesetz geschrieben wird.  

Kritiker werfen der OECD vor, den Aktionsplan als willkommene Gelegenheit zur aggressiven Steuereintreibung zu nutzen und sich Daten bequem von den einzelnen Konzernen liefern zu lassen, die sie eigentlich schon lange selbst erheben (hätten) können. 

Transparenz ist für Liechtenstein - vom bürokratischen Mehraufwand einmal abgesehen - kein Problem. Das Thema Substanz bietet hingegen Chancen und diese sollten wir wahrnehmen:  

  • Wir können internationale Firmen ansiedeln, die vom DBA-Netz profitieren 
  • Forschung, Entwicklung und Innovation sind in Verbindung mit der bereits attraktiven IP-Box ein ausbaufähiger Standortvorteil
  • Liechtenstein könnte zum EU-Hub werden
  • Wir könnten die leer stehenden Wohnungen und Büroräume füllen

Dazu braucht es unternehmerische Substanz und hierfür Menschen, die hier arbeiten und wohnen. Eine moderate Öffnung der Zuwanderung gehört auf die Agenda 2016. 

> Interview von Dr. Marcello Scarnato, Fachjurist für Steuerrecht im Volksblatt lesen

Weitere Informationen:

  • IFA Liechtenstein Symposium zum Thema BEPS am 21. Januar 2016 im SAL in Schaan >Programm & Anmeldung